Die Idee für dieses Rezept kam mir spontan. In meinem aktuellen Job entwickle ich unter anderem kreative Rezepte, zur Zeit werden neue Sättigungsbeilagen gesucht. In einem Sumpfdenken aus „Kartoffeln sind langweilig, Knödel teurer in der Herstellung, was ist mit Gnocchi?“ fiel mein Blick auf den großen strahlend orangenen Kürbis in meiner Küche. Und so poppte das Bild von knallig orangenen Kürbisknödeln in meinen Kopf.
Kloß oder Knödel?
Ob es nun Knödel oder Klöße heißt, kann jeder von euch selbst entscheiden. Fest steht, dass für jede Region etwas anderes mit in Wasser gegarten Teigrohlingen verbunden wird. In Tschechien verwenden sie Mehl, Oma nimmt geriebene Kartoffeln, … Kartoffelmehl, ich nehme Polenta. Und finde, dass Knödel ästhetischer klingt als Kloß.
Kürbisknödel mit Polenta
Polenta mit seiner saftig gelben Farbe erschien mir für meine Kürbisknödel die perfekte Grundzutat. Bei meinem ersten Versuch kochte ich die Polenta als Brei vor – das Ergebnis war lecker, aber matschig.
Im zweiten Anlauf machte ich es mir einfach: Alle Zutaten werden zusammengemischt und ein wenig stehen gelassen. So entsteht ein einfacher und lecker Kloßteig.
Das raffinierte an den Knödeln ist ihre crunchy Kruste – ich wälze sie einfach nur in zerhackten Kürbiskernen, schon das reicht für einen herrlichen Biss!
{werbung}
Warum Kürbiskernöl mein absoluter Herbstfavorit ist
Von allen leckeren Ölen da draußen ist Kürbiskernöl im Herbst mein absoluter Liebling. So kräftig im Geschmack, so raffiniert anzusehen in Suppe und Co. – ein gutes Kürbiskernöl riecht ein wenig nach dunkler Schokolade und regt meine Fantasie an.
Als Vitaquell mich gefragt hat, ob ich ihr Kürbiskernöl nicht in einem meiner Rezepte verwenden könne, musste ich gar nicht lange überlegen: Klar, Kürbiskernöl passt zum Herbst wie A* auf Eimer, das kann ich natürlich unterbringen! Jeden zweiten Tag verpasse ich schließlich meinem Salat einen guten Schuss von dem dunkeln Gold.
Und tue damit meinem Körper etwas Gutes! Kürbiskernöl zeichnet sich durch seinen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren aus. Schonend kaltgepresste Öle sind außerdem reich an fettlöslichen Vitaminen – allem voran das Vitamin E. Auch sekundäre Pflanzenstoffe findet man noch im Öl – im Kürbiskernöl besticht Chlorophyll durch seine grüne Farbe. (Mehr zu Chlorophyll lest ihr hier.)
Zu meinen Knödeln passt das Öl hervorragend. Es hebt den Geschmack des Kürbis’ hervor und dient dem dazu servierten Feldsalat als simples Dressing.
Knallige Kürbisknödel in kerniger Kruste an Feldsalat
Ingredients
- 200g Kürbismus
- 100g Quark
- 125g Polenta
- 1 EL Kürbiskernöl
- 1 Schuss Orangensaft
- 1 Prise Salz
- Parmesan oder herzhafter Käse nach Belieben, gerieben
- 75g Kürbiskerne, gehackt
Instructions
- Alle Zutaten bis auf die Kürbiskerne miteinander vermengen und 30 Minuten stehen lassen.
- Den Teig prüfen: Fühlt er sich fest an? Wenn er euch zu feucht vorkommt, gebt noch ein wenig Polenta hinzu.
- Einen Topf mit Salzwasser aufsetzen.
- Aus dem Teig runde Knödel formen. Die Knödel vorsichtig in das köchelnde Wasser gleiten lassen.
- Die Knödel etwa 10 Minuten im Wasser schwimmen lassen, bis sie an der Oberfläche schweben. Abtropfen lassen.
- In Käse, dann in den gehackten Kürbiskernen wälzen und mit einem guten Schuss Kürbiskernöl servieren.
- Passt hervorragend zu gebratenen Pilzen, einem guten Stück Fleisch und Feldsalat.
17 comments
Eine schöne Idee, wirklich farbenfrohe Idee, liebe Emilie! Kannst du bitte noch verraten, was für einen Kürbis du verwendet hast und wie du das Kürbismus hergestellt hast? Gekocht, gebacken oder sogar roh?
Liebe Grüße,
Susanna
Liebe Susanna,
ich habe das Püree aus einem Hokkaidokürbis hergestellt. Das Püree kannst du auf vielerlei Art herstellen: Du kannst den Kürbis kochen, dünsten, im Backofen garen oder – wie ich – im Slow Cooker weiche werden lassen. Der Kürbis wird dann püriert.
Viele Grüße,
Emilie
Tolles Rezept und noch tollerer Blog! warum habe ich dich nicht schon früher gefunden? Egal jetzt bist du ja da und ich stöbere mich erstmal durch und komme bestimmt noch oft, oft wieder vorbei ..so was schönes hier!
Danke!
lg
Stephanie http://www.plantifulskies.com
Ach, so ist das in der großen Welt der Foodblogger. Man sieht den Wald vor Bäumen nicht. :D Ich freue mich über deinen Besuch und schau auch gleich mal bei dir vorbei,
lieber Gruß,
Emilie
die bayerische Weltkugel geht beim Sieden auf und unter ;-) Deine Kürbisvariante werde ich am WE testen, evtl. als Beilage zu Wild, oder dein Original, oder…
Lieben Gruß
Maria
Oooh, ich hab das Rezept gerade entdeckt und weiß schon, was es heute abend geben wird. Meinst du, die Knödel lassen sich auf Vorrat machen und einfrieren?
Liebe Grüße aus Wien!
Julia
Liebe Julia, ja, das sollte auf jeden Fall gehen! Gute Idee. :D
Viel Spaß beim Nachkochen,
Emilie
Guten Morgen…ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich um Maismehl handelt, oder ist das eine fertig gekochte Polenta?
Gruß Waltraud
Liebe Waltraud, ganz genau. Ich hoffe, alles ist gut gegangen!
Viele Grüße,
Emilie
Hallo Emilie -meinst du Maismehl oder Polenta? Das ist ja ein Unterschied. Ich würde gerne nachkochen, warte aber mal deine Antwort ab.
Viele Grüße
Hannah
Hi Hannah, das geht beides. Polenta und Maismehl unterscheiden sich nur im Feinheitsgrad. Viele Grüße, Emilie
Hallo Emilie,
das Rezept hört sich super lecker an. Was für Fleisch hast du dazu genommen?
Hi Adina, ich habe tatsächlich gar kein Fleisch dazu gegessen. :) Viele Grüße, Emilie
Liebe Emilie,
Das hört sich toll an. Nachdem der Versuch meiner Kürbis Gnocchi komplett daneben gegangen ist, welcher Quark eignet sich für deine Knöderl am besten?- gibt ja verschiedene Fettstufen und Konsistenzen (grobkörnig, cremig). Danke im Voraus. Lg Birgit
Liebe Emilie
Das Rezept würde ich gerne ausprobieren. Was für einen Quark nimmst du dafür (grobkörnig, cremig, Fettstufe)?
Danke & LG Birgit
Hi Birgit, es sollte möglichst trockener Quark sein. Ich habe Magerquark verwendet. Viel Erfolg! Emilie
Liebe Emilie,
der geriebene Parmesan (o.a. Käse) wird 1. mit allem vermengt (vor dem Formen der Knödel) und 2. am Ende zum Wälzen der Knödel verwendet. Ist dies so korrekt? Habe bei meinem 1. Versuch den Käse nur für das Wälzen verwenden wollen (mein Denkfehler9 – die Knödel sind leider im Wasser geschrumpft.
Wieviel Gramm Käse hast Du ca. im 1. Schritt untergemengt? Habe da leider null Gefühl für, übe noch.
Danke & LG Natalie