Sind es nicht meistens die am spontansten getroffenen Entscheidungen, die zu etwas Wunderbarem führen? Im Fall dieses Grießbrei-Träumchens war es so.
„Grießbrei Hin und Zurück“ EIN STÜCK IN FÜNF AKTEN
ERSTER AKT
Emilie steht mit ihrem Liebsten Basti an der Kasse und kauft Cashewkerne für das Bärlauchpesto, das sie für ihre Eltern vorbereiten möchte. In der Schlange kauft eine ältere Dame Erdbeeren. In 20 Minuten fährt Bastis Bus, es muss also schnell gehen. Beim Hinausgehen läuft Emilie an einem großen Erdbeerstand vorbei mit der Aufschrift „Deutsche Erdbeeren“.
EMILIE: Oh wie lecker!
BASTI: Ja stimmt. Komm jetzt, wir müssen uns beeilen.
EMILIE: Na gut.
ZWEITER AKT
Emilie steht mit ihrem Liebsten Basti am Busbahnhof. Sie tauschen Küsse aus und umarmen sich. Typische Abschiedsgespräche.
DRITTER AKT
Emilie steht allein an der Kasse und kauft Erdbeeren, da sie den Gedanken an frische Erdbeeren nicht losgeworden ist. In der Schlange vor ihr kauft ein älterer Herr eine Tüte Grießbrei. Emilie bekommt Lust auf Grießbrei und fragt sich gleichzeitig, was in der Tüte drin ist.
Emilie (in Gedanken): Ist in der Tüte nur Zucker und Grieß? Ist ja unnötig, aber anscheinend für einige Menschen ganz praktisch. Ob sie nicht wissen, wie man Grießbrei kocht?
VIERTER AKT
Emilie hockt vor Aufregung leicht gerötet mit Kamera in der Hand vor dem frisch gekochten Grießbrei. Die Cashewkerne für das Pesto müssen nachgekauft werden, Emilie wurde den Gedanken an Grießbrei mit Erdbeeren einfach nicht los. Er duftet fantastisch, doch im Fotografier-Rausch schießt Emilie 20 Minuten lang mehr Bilder als nötig. Wilde Klickgeräusche.
FÜNFTER AKT
Emilie sitzt allein am Tisch. Sie hat zwei Schüsseln Grießbrei gekocht, da das auf den Fotos besser aussah. Emilie bereut nichts und isst ausnahmsweise für Zwei. Es ist köstlich. Genussvolle Stille.
Ingredients
- 1 reife Banane
- 1 handvoll (25g) Cashews
- 0,5l Wasser
- Mark einer Vanilleschote
- ein Spritzer Zitronensaft
- 80g Grieß (bei mir: Hartweizen)
- zum Servieren:
- frische Erdbeeren
- Ahornsirup
- frische Bananenscheiben
Instructions
- Die Banane mit den Cashewkernen, dem Vanilleschotenmark und dem Wasser im Standmixer pürieren. Das Ergebnis sollte stückfrei sein.
- Die Bananen-Cashew-Milch in einem Topf zum Kochen bringen. Von der Hitze ziehen und den Grieß gründlich und zügig einrühren. Den Topf zurück auf die Hitze bringen und nochmal aufkochen lassen. Dabei regelmäßig rühren! Wenn euch der Brei zu fest vorkommt, könnt ihr einfach etwas mehr Wasser dazugeben.
- Den Brei in zwei Schälchen füllen und mit frischen Erdbeeren, Banane und Ahornsirup servieren.
7 comments
Haha, herrlich! Ich kann mir alles bildlich vorstellen :D Der Grießbrei sieht klasse aus und macht mir richtig Lust, auch mal wieder welchen zu machen. Ich würde die Banane weglassen, aber sonst ist das genau nach meinem Geschmack. Liebe Grüße und bis Samstag! Carina
Huhu Carina! :D Wie schön, dich hier zu sehen! Ich muss sagen: Ich bin auch kein großer Bananenfreund, doch hier muss sie rein! Dadurch wird der Grießbrei angenehm süß und schön cremig. Ohne Banane wäre er dann doch etwas zu wässrig, finde ich zumindest. Wenn man eine weniger reife Banane nimmt und noch etwas mehr Ahornsirup dazugibt, schmeckt der Brei auch noch weniger nach Banane. Probier’s am besten mal aus! :)
Ganze liebe Grüße,
Emilie
Was mach ich denn bloß? Wir haben keine Erdbeersaison und du hast mir so ne Lust auf Erdbeeren gemacht!!!
xxx Kati
Warum nicht? Wo wohnst du gerade? Das ist ja schrecklich! Ich fühle ganz doll mit dir… :/
:) Im Norden Australiens, ziemlich im Outback. Bei uns gibts Erdbeeren erst wieder in nem halben Jahr. :( Ich habe aber schon überlegt, dass ich vielleicht Mangos stattdessen nehme, wobei ich ehrlich nach Erdbeeren schmachte! ;)
xxx Kati
Oh wow, da bin ich jetzt aber ein klein bisschen neidisch! Ich würde auf der Stelle Erdbeeren gegen eine Reise nach Australien tauschen. Machst du mi? :’D
Schau doch mal nach TK-Erdbeeren! Im allerschlimmsten Fall gehen die auch…Aber am besten dann püriert, dann fällt die Schwabbeligkeit nicht so auf… ;)
Genieß deine Zeit, ich sende Grüße ans andere Ende! :)
Liebe Emilie,
ach, herrlich, diese Aufbereitung der Verkettung der Ereignisse, die dann schlussendlich zu einem neuen Rezept geführt haben! :D
Ich konnte mir ebenfalls alles bildlich vorstellen und kenne solche Situationen selbst sehr gut – vor allem die Spontaneität, aus der sich dann oftmals doch noch die besten Sachen entwickeln. Das Rezept klingt mal wieder sehr, sehr gut – und ich werde es mir umgehend abspeichern. Denn Grießbrei gab es hier schon viel zu lange nicht mehr. Viel zu lange. Zeit, für zwei zu essen.
Liebe Grüße
Jenni